Römisches Mainz entdecken
André Brauch und Rudolf Büllesbach, Römisches Mainz entdecken
Hardcover, 24 cm x 29 cm, 128 Seiten mit ca. 110 Abbildungen
ISBN: 978-3-943915-45-7
Preis: 24,90 Euro
Buchbesprechungen
Im Gegensatz zu anderen „Römerstädten“ liegt für Mainz bislang kaum aktuelle, einführende Literatur für Interessierte vor. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse muss man aus der Tagespresse oder aus der Fachliteratur zusammentragen. Nun ist ein Bildband erschienen, der anhand aktueller Forschungsergebnisse die eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten aus der römischen Zeit rekonstruiert darstellt (….). Übersichtliche Karten und Hinweise auf Ausstellungen in Museen regen darüber hinaus an, das römische Mainz auf eigene Faust zu erkunden.
Antike Welt – Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte, 3/21
Bestseller bei Amazon
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(…) Auf großformatigen 127 Seiten lädt das Buch „Römisches Mainz entdecken“ dazu ein, in gebündelter Form zu den historischen Orten zu gelangen. (…) In Bildern und Rekonstruktionen wird „Mogontiacum“ sichtbar gemacht. (…) Mit großformatigen Fotografien und neu gestalteten Karten stellen die Autoren einen nachvollziehbaren Bezug zum heutigen Stadtbild her.
Allgemeine Zeitung vom 15. Dezember 2020
„Großes Kino – Farbenprächtiger Bildband im Großformat“
„Ein prachtvolles Buch!“
„Auf ein solches Buch habe ich lange gewartet. Es gibt einen wunderbaren Überblick und macht richtig neugierig, das römische Erbe der Stadt jetzt mit einem neuen Blick zu besuchen. Die tollen Fotos lohnen alleine schon, das Buch zu kaufen.“
„Sehr gut und informativ, die Bilder von Herr Brauch sind echt Wahnsinn.“
„Das Buch zum römischen Mainz schlägt jetzt für mich im wahrsten Sinne des Wortes ein völlig neues Kapitel auf.“
Auszug aus Rezensionen bei www.amazon.de
Inhalt und Gegenstand des Buchs
Mainz ist eine Römerstadt. Fast 500 Jahre lang gehörte sie zum Römischen Reich. Nur wenige europäische Hauptstädte und keine andere Hauptstadt in Deutschland weisen einen längeren Abschnitt römischer Geschichte auf oder sind älter als die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt.
Mainz war mit seinem Legionslager für lange Zeit der wichtigste militärische Stützpunkt der Römer am Rhein. Spätestens ab dem 3. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt auch zu einem zivilen Verwaltungs- und Handelszentrum. Wie in anderen römischen Städten prägten monumentale Steinbauten, mit Säulen versehene Tempel für römische oder orientalische Gottheiten, Paläste und Residenzen für den Statthalter und die Legaten sowie prächtig ausgestattete Thermen das Stadtbild im antiken Mainz. Steingepflasterte Straßen mit unterirdischen Kanälen und die Fernwasserleitung waren Teil einer hochentwickelten Infrastruktur. Eine mächtige Stadtmauer mit Toren und Türmen diente dem Schutz und Schmuck der Stadt.
Von dieser römischen Pracht ist im Laufe der Jahrhunderte viel verschwunden. Fast keine größeren Militär-, Kult- oder Zivilbauten erinnern an die römische Zeit. Das liegt daran, dass alle späteren Epochen immer wieder auf das Abbruchmaterial römischer Großbauten zurückgegriffen haben. Was bis zum Barock übriggeblieben war, wurde schließlich Opfer von mächtigen Festungswerken, die sich entlang des römischen Stadtmauerrings im Halbkreis um Mainz erstreckten und die Stadt von Rhein zu Rhein einfassten. Die im Inneren gelegenen Flächen von Mainz mussten dadurch so intensiv genutzt werden wie in kaum einer anderen deutschen Stadt, wodurch insbesondere die archäologischen Schichten der römischen mittleren und späteren Kaiserzeit wegplaniert wurden und verloren gingen.
Was aus der damaligen Zeit übrig blieb, lädt heute ein, in die Welt einer römischen Provinzhauptstadt einzutauchen. Mainz war als Hauptstadt der Provinz Obergermanien eine Metropole des römischen Weltreichs, dessen Machtbereich sich vom Vinxtbach bei Andernach bis zum Genfer See über Teile der Schweiz, Ostfrankreichs mit dem Elsass sowie der deutschen Länder Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Hessen erstreckte. Immer wieder war die Stadt ein Schauplatz reichsgeschichtlicher Ereignisse, die Eingang in die römische Geschichtsschreibung fanden. Dabei haben die römischen Kaiser Augustus, Nero, Vespasian, Domitian, Diokletian oder Konstantin die Entwicklung von Mainz ebenso geprägt wie Hermann der Cherusker oder der Hunnenkönig Attila.
Diese politische und historische Bedeutung von Mainz in der Römerzeit spiegelt sich in den Resten römischer Bauwerke, die heute noch vorhanden sind. Das Bühnentheater, der Drususstein, die Jupitersäule oder das römische Aquädukt waren damals die größten Bauwerke ihrer Art nördlich der Alpen oder in den Rheinprovinzen. Das spätantike Stadttor ist die späteste in Deutschland bekannte Toranlage am Originalstandort und in Mainz-Weisenau finden sich die Reste der bedeutendsten Gräberstraße im nördlichen Obergermanien. Im Museum für Antike Schifffahrt sind die wichtigsten Schiffsfunde des Altertums nördlich der Alpen zu sehen. Und der Dativius Victor-Bogen gehört zu den herausragenden Monumenten aus der Zeit des Limesfalls.
Dieses Buch führt zu Schauplätzen des römischen Mainz und lädt ein, diese zu entdecken. Da die heute noch vorhandenen Reste nicht mehr in vollem Umfang einen Eindruck der einstigen Bauwerke vermitteln, werden sie in diesem Buch in vielen Bildern mit Rekonstruktionen wieder sichtbar und das römische Mainz damit wieder lebendig gemacht. Erstmals sind auf zwei Ölgemälden und siebzehn Aquarellen zu sehen, wie die Bauwerke, von denen heute nur noch Reste vorhanden sind, damals ausgesehen haben könnten und in welcher Größe und Pracht sie auf die Bewohner gewirkt haben müssten. Mit großformatigen Fotografien und mehreren neu gestalteten Karten wird ein Bezug zum heutigen Stadtbild hergestellt und ein Besuch des römischen Erbes erleichtert.
Das Buch berücksichtigt den Stand aktueller wissenschaftlicher Diskussionen. Wie nicht anders zu erwarten war, werden auch für Mainz historische Ereignisse oder archäologische Funde mit jeweils guten Argumenten unterschiedlich bewertet. Dies stellte die Autoren häufig vor die Herausforderung, bei der Rekonstruktion von Bauwerken oder der Anfertigung von Karten konkrete Entscheidungen treffen zu müssen. Hatte die Römerbrücke eckige oder runde Bögen? Stand der Germanicus- Ehrenbogen in Mainz-Kastel oder in der Nähe vom Drususstein? Verfügte eines der größten Grabmonumente der Weisenauer Gräberstraße über zwei oder vier Säulen? War eines der beiden in Originalgröße rekonstruierten Römerschiffe ein Kriegs- oder ein Frachtschiff? Befand sich auf dem Fichteplatz damals der Dativius Victor-Bogen oder der Aufmarschplatz (Campus) für die Legionen? Schloss sich die erste Mainzer Stadtmauer zangenförmig an die Längsseiten des Legionslagers an oder umfasste der südliche Mauerabschnitt weiträumig das ganze Legionslager? War die Jupitersäule farbig bemalt oder war sie steinsichtig? Führte das römische Stadttor auf dem Kästrich direkt in die zivile Stadt oder in ein verkleinertes Militärlager? Bestand das Fundament des Römischen Theaters aus vier oder fünf Pfeilerreihen? Zu allen diesen Fragen haben wir in diesem Buch Antworten gegeben. Auf welche wissenschaftlichen Grundlagen sich diese stützen, können interessierte Leserinnen und Leser im Anhang des Buches in einer Literaturübersicht nachlesen.
Mainz war zu römischer Zeit Hauptstadt und Metropole am Rhein. Die reichhaltige Geschichte und Kultur dieser Zeit erlebbar zu machen, ist ein Gewinn nicht nur für Mainzer, sondern auch für die Besucherinnen und Besucher der Stadt. Hierfür soll dieses Buch einen Beitrag leisten. Gleichzeitig ergänzt das Buch die Idee, alle historischen Orte entlang der Mainzer Wallanlagen und des Rheinufers in ein »Grünes Band der Kultur« einzubinden. Damit ist der Inhalt dieses Buches auch ein Baustein für die Entwicklung der Stadt.
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